Wie Krankenpflegeschüler mit der COVID-19-Pandemie umgehen

Die COVID-19-Pandemie hat die Ausbildung unserer angehenden Pflegekräfte kräftig durcheinandergewirbelt. Aber es war auch eine besondere und positive Erfahrung, wie die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) berichtet.

Liebe JAVler, wie habt ihr und eure Mitschüler diese Ausnahmezeit bislang erlebt?

Wir waren anfangs alle etwas verunsichert. Praxis- und Schulblöcke wurden verschoben, die „Schulstation" des Kurses 17/21 entfiel ersatzlos und wir mussten teilweise „Homeschooling" machen. Das war schon anstrengend und auch neu für uns, aber die Schule hat ziemlich schnell reagiert und uns Orientierung gegeben. Einige praktische und schriftliche Prüfungen mussten aber entfallen oder wurden verschoben. Die JAV hat in dieser Zeit auf die Einhaltung arbeitsrechtlicher Regelungen geachtet und stand allen Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite. Zum Glück gab es keine Corona-bedingten Probleme.

In dieser Zeit wart ihr viel auf den Stationen eingesetzt. War es lehrreich/anstrengend, so lange in der Praxis zu arbeiten?

Ja, sicher war es anstrengend. Nach jedem längeren Praxisblock freute man sich darauf, seine Mitschüler endlich wiederzusehen. Die längere Einsatzdauer auf einer Station hatte aber auch den Vorteil, dass man sich dort besser einleben konnte.

Schüler konnten freiwillig auch auf den COVID-19-Isolierstationen arbeiten. Hat sich jemand getraut?

Manche Schüler aus dem dritten Kurs arbeiteten bereits auf der Intensivstation im Klinikum Freising und blieben, als diese zur Corona-Intensivstation wurde. Ferner waren Schüler/-innen des zweiten Kurses waren auf den Isolationsstationen im Klinikum eingesetzt. Für sie war es eine Umstellung und oft ein anstrengender Arbeitstag. Es gab jedoch gute Hygieneschulungen und ihre Kollegen, die Praxisanleiter und natürlich unsere Berufsfachschule standen ihnen bei Ängsten und Unsicherheiten immer zur Seite.

Bald ist die Ausbildung geschafft. Was haben die Schüler vor? Ist das Klinikum für euch ein interessanter Arbeitgeber?

Momentan gibt es viele Pläne - viele wollen im Klinikum Freising bleiben, andere gehen ins Klinikum rechts der Isar, mit dem wir kooperieren, oder sie machen noch ihr Studium „Pflege Dual" fertig. Und dann gibt es Absolventen, die etwas ganz Neues machen wollen. Das Klinikum Freising ist als Arbeitgeber auf jeden Fall attraktiv. Viele entscheiden sich dafür, weil sie in der Nähe wohnen, sie gute Erfahrungen in den Teams bestimmter Stationen gemacht haben und Vieles im Haus bereits kennen. Das macht natürlich den Einstieg ins Berufsleben angenehmer.

Im September wird sich der Unterricht in der Berufsfachschule stark verändern und wie in ganz Deutschland eine generalistische Ausbildung zum Ziel haben. Diese vereint die bisherigen Ausbildungsgänge für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege mit dem Abschluss "Pflegefachfrau/ Pflegefachmann". Was denkt ihr darüber?

Grundsätzlich finden wir es eine gute Idee, die verschiedenen Ausbildungen zu vereinen. Erfreulich ist auch, dass die Altenpflege künftig finanziell besser dasteht. Aber wie man sich in einem Jahr zum Beispiel auf die Kinderkrankenpflege oder einen der anderen Schwerpunkte spezialisieren soll, können wir uns nicht recht vorstellen. Auch organisatorisch wird es sicherlich nicht leicht, den Überblick zu behalten. Andererseits erhält man eine breitere fachliche Basis während der Ausbildung und kann sich so in verschiedene Richtungen weiterbilden.

Informationen zu den Berufsfachschule für Pflege und Krankenpflegehilfe finden Sie hier.