Ein ungewöhnlicher Weg zum Facharzt

Der angehende Arzt und gebürtige Kölner Anastasios Lazaridis will nach Schule und Studium in Griechenland den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt schaffen. Der „Bundesfreiwilligendienst 27plus" im Klinikum Freising ist hierfür eine willkommene Hilfe.

Die Eltern hatte es zurück nach Griechenland gezogen. Anastasios Lazaridis ging dort zur Schule und wurde danach zunächst Handballprofi (1.Liga), bevor er mit dem Medizinstudium begann. Im Juni dieses Jahres soll die letzte Prüfung geschafft sein. Danach würde eine Facharztausbildung folgen, die er am liebsten in der Chirurgie machen würde. Doch die Perspektiven und Gehälter in Griechenland sind schlecht, sodass er den Entschluss traf, nach Deutschland zurückzukehren und es als angehender Arzt hier zu versuchen.

Bundesfreiwilligendienst am Klinikum Freising

Es war Zufall, dass er in jener Zeit auf den Bundesfreiwilligendienst stieß, der neben Jugendlichen auch älteren Bewerbern ab 27 Jahren offensteht. Über das Bayerische Rote Kreuz als Träger wurde er an das Klinikum Freising vermittelt, wo er seit sechs Monaten als Pflegehelfer in der Intensivstation seinen Dienst tut. „Ich arbeite Vollzeit und bekomme das für den Bundesfreiwilligendienst übliche Taschengeld von 390 Euro im Monat vom Klinikum. Das ist nicht viel, aber das Klinikum stellt mir auch noch ein Zimmer im Wohnheim und ich kann einmal pro Tag kostenlos essen."

Fachsprachenprüfung für die Approbation

Ist das Medizinstudium im Juni geschafft, folgt als nächstes der Antrag auf Berufszulassung (Approbation oder Berufserlaubnis). Die Anerkennung seines Abschlusses und praktischen Jahrs sollte als EU-Bürger kein Problem sein, doch ist das Verfahren erfahrungsgemäß langwierig. Hinzu kommt, dass er eine Fachsprachenprüfung ablegen muss. Um die Zeit zu überbrücken, würde er daher gern länger am Klinikum Freising bleiben und hat nun eine Verlängerung vereinbart.

Hilfsbereite Kollegen und interessanter Dienst auf der Intensivstation

Es ist also kein einfacher Weg, den Herr Lazaridis eingeschlagen hat, um einmal praktizierender Arzt in Deutschland zu werden. Aber er bereut es nicht: „Ich bin sehr froh über meine Entscheidung, ins Klinikum Freising gegangen zu sein." Der Dienst sei viel besser, als er es erwartet hatte, und die Kollegen von der Station immer sehr hilfsbereit. „Ich würde auch jüngeren Menschen den Bundesfreiwilligendienst empfehlen, damit sie sich ein Bild davon machen können, was Pflege heute bedeutet." Und auch Bayern gefalle ihm sehr gut, die Leute seien supernett: „Nur Bairisch verstehe ich nicht so gut, aber das wird besser!"

Bundesfreiwilligendienst Klinikum Freising Anastasios Lazaridis