Klinikum Freising setzt auf modernste Herzschrittmacher
Donnerstag 15. 5. 15. Mai 2025
Zu den zahlreichen neuen technischen und therapeutischen Angeboten des Klinikums Freising zählt ab sofort auch die Implementierung kabelloser Herzschrittmacher. Diese gelten in Fachkreisen als Meilenstein in der Herzschrittmachertherapie. Sie bestehen aus einer Kapsel, in der alle Funktionsblöcke kompakt zusammengebaut sind. Dadurch, dass dieses System anders als herkömmliche Geräte keine Sonden hat und keine Herzschrittmachertaschen benötigt, werden Komplikationen erheblich reduziert: „Vor allem für Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, sind kabellose Herzschrittmacher künftig die erste Wahl. Beispiele sind Menschen mit einer Herzklappenentzündung, aber auch unter einer Demenz leidende Menschen, die oftmals unbeabsichtigt ihren Herzschrittmacher beschädigen“, erläutert Dr. Roland Brückl, Chefarzt der Kardiologie und Pneumologie des Klinikums Freising.
Geringeres Infektionsrisiko mit Herzschrittmacher
Konventionelle Herzschrittmacher werden üblicherweise durch zwei Elektroden – dünne isolierte Drähte mit Sensoren – mit dem Herzen verbunden. An diese Drähte können sich Bakterien ansiedeln und dadurch lebensbedrohliche Infektionen verursachen. Kabellose Herzschrittmacher haben keine Elektroden und werden an der Herzscheidewand mit einem Schraubgewinde befestigt. Der gesamte Vorgang erfolgt schonend per Katheter und wird von speziell geschulten Experten wie Dr. Stefan Borov, Kardiologie und Elektrophysiologe des Klinikums Freising, vorgenommen, der jetzt auch die erste Implementierung in Freising gemacht hat.
Herzschrittmacher für Risikopatientinnen und Risikopatienten
„Mit dieser neuesten Generation kabelloser Herzschrittmacher sind wir neben dem Deutschen Herzzentrum in München, dem Klinikum rechts der Isar und dem Klinikum Großhadern die ersten in Oberbayern, die diese weiterentwickelte, besonders fortschrittliche Technologie anbieten“, betont Dr. Borov. Diese wesentlich kleineren Geräte haben zudem eine längere Lebensdauer von bis zu 17 Jahren und lassen sich später problemlos entfernen und austauschen. „Wir werden bei eindeutigen Risikopatientinnen und –patienten ab sofort nur noch solche Geräte einsetzen,“ so Chefarzt Dr. Roland Brückl.