Klinikum Freising ist Vorreiter bei der Brustkrebs-Untersuchung in Deutschland

Dienstag 10. 8. 10. Aug 2021

Bei einer Brustkrebsoperation wird neben dem Tumor-Gewebe auch der sogenannte Wächter-Lymphknoten untersucht. Dieser ist der erste Lymphknoten, der im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit eines bösartigen Tumors liegt. Sollten sich Krebszellen vom ursprünglichen Herd gelöst haben, so wäre daher dieser Knoten am wahrscheinlichsten als erstes betroffen. Ihn zu finden und zu analysieren, ist daher äußerst wichtig, um abzuklären, in welchem Stadium der Krebserkrankung sich die Patientin befindet, und ob der Tumor gestreut hat. Für die Suche nach dem Wächter-Lymphknoten injizieren Nuklearmediziner vor der OP standardmäßig eine leicht radioaktive Lösung (Tracer) in die Brust und Achselhöhle. Von dort wandert dann der Tracer zum Wächter-Lymphknoten und markiert ihn so für die Entnahme.

Auf der Suche nach dem Wächter-Lymphknoten

Eine schonende Alternative ist die Injektion magnetischer Nanopartikel, wie sie jetzt die Gynäkologische Abteilung am Klinikum Freising als eine der ersten Kliniken in Deutschland vornimmt. Mit Hilfe einer speziellen Sonde lassen sich dann die Nanopartikel, und damit der Wächter-Lymphknoten, schnell und exakt finden. „Da sich der Wächter-Lymphknoten nach der Eingabe bräunlich verfärbt, ist er auch optisch gut zu entdecken", erklärt Dr. Dario Vincenti, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiter des Brustzentrums des Klinikums Freising. Das Verfahren sei mindestens so zuverlässig wie die traditionelle Methode, aber die Patientinnen seien keiner radioaktiven Strahlenbelastung ausgesetzt. Auch gebe es nachweislich kein Risiko einer allergischen Reaktion.

Schonende Untersuchung für Brustkrebs-Patientinnen

„Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird der Tumor rechtzeitig entdeckt und werden das befallene Gewebe und der befallene Lymphknoten gezielt und schnell entfernt, liegen heute die Heilungschancen bei über 90 Prozent", so Dr. Dario Vincenti. Das Klinikum Freising setzt daher auf effiziente und zugleich schonende Methoden, um die Risiken und die Belastung für die Patientinnen so gering wie möglich zu halten. „Ich bin sehr glücklich, dass wir nun unseren Patientinnen dieses neue Verfahren anbieten können, und damit diese, aber auch unser Personal vor unnötiger Strahlung bewahren zu können".