20 Jahre Palliativstation im Klinikum Freising

Montag 22. 5. 22. Mai 2023

 

 

Es ist vor allem Eva-Maria Müller, die Gründerin der Hospizgruppe Freising, zu verdanken, dass vor rund 20 Jahren die Idee einer stationären Versorgung unheilbarer, schwersterkrankter Menschen in eigens dafür geschaffenen Räumlichkeiten Wirklichkeit wurde. Seitens des Klinikums Freising fand sie dabei insbesondere durch die damalige ärztliche Leitung, Eva Pröscholdt-Graupner, und die pflegerische Leitung, Anja Bertelmann-Gschlößl tatkräftige Unterstützerinnen, die viel Zeit, Kreativität und persönliches Engagement in das Vorhaben investierten. Ziel war es, aus einer „normalen" Klinikeinheit eine Einrichtung zu gestalten, die es verdiente, ab dem ersten Tag als Palliativstation mit einem besonderen Versorgungsauftrag bezeichnet zu werden.

Palliativersorgung für die Region

Schließlich wurden am 24. Februar 2003 die ersten Patienten aufgenommen. Dank der Pionierarbeit des gesamten Teams in einem damals noch neuen Fachgebiet im Klinikum Freising klappte der Start und aus zarten Anfängen entwickelte sich eine professionelle, angesehene Einrichtung, die heute weit über die Landkreisgrenzen Freisings hinaus bekannt und geschätzt ist. Sehr viele schwerstkranke Menschen mit ihren Familien und Freunden wurden seitdem von einem multiprofessionellen Team palliativmedizinisch behandelt, betreut und begleitet. Nach dem Leitspruch der Gründerin der palliativen Bewegung in England, Cicely Saunders. „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern dem Tag mehr leben" entwickelte sich eine Philosophie der menschlichen Begleitung, Individualität eines jedes einzelnen Menschen und einer bestmöglichen Symptomkontrolle.

Team aus Pflege, Ärzten, Therapeuten, Helfern

Heute arbeitet ein Team aus 19 Pflegefachkräften, vier Ärztinnen in Voll- und Teilzeit, zwei Physiotherapeutinnen, eine externe Atemtherapeutin sowie Musiktherapeutin auf der Palliativstation. Eine wertvolle Unterstützung erfahren die Patienten und Angehörigen zudem durch die ehrenamtliche Unterstützung von Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern des Freisinger Hospizvereins. „unser Team möchte den Menschen Freude bereiten, für Angehörige „Trittsteine der Trauer" bauen, ein Stück Normalität vermitteln, mit Ihnen Lachen und Weinen, sie ein Stück ihres Lebensweges begleiten. Wir möchten kleine und große Wünsche erfüllen und Familien gemeinsame und „gute" Zeit schenken. Zeit ist ein Zauberwort in diesem Leben. Gib dem Menschen Zeit, höre ihm zu, widme dich ihm, nimm ihn ernst und du wirst sehen, wie auch ein sterbender Mensch nochmals aufblühen kann", erzählt Dr. Irmgard Frey, Oberärztin der Palliativstation.

Spenden ermöglichen viele kleine und große Freuden

Dankbar ist man im Team für die Unterstützung durch das Klinikum über die ganzen Jahre und durch den Förderverein für die Palliativstation, betont Dr. Irmgard Frey. Letzterer verwaltet die Spendengelder für die Palliativstation. Er macht die Anschaffung vieler „kleinster" Dinge wie feine Eissorten, spezielle Trinkbecher oder Symbole für die Verstorbenen ebenso möglich wie für größere Dinge wie besondere Lagerungsmittel. Ferner unterstützt er finanziell bei der wohnlichen Gestaltung der Räume bis hin zu Projekte wie die Neugestaltung der beiden Stationsterrassen und er trägt einen Großteil der Kosten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie für Supervisionen. „Das gesamte Palliativteam bedankt sich herzlich bei allen Spenderinnen und Spender, sowie den Mitgliedern und den ehrenamtlich tätigen Vorstand des Fördervereins!"