Schlaganfallstation / Stroke Unit

Schlaganfall – jede Minute zählt!

Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall. Typische Anzeichen sind plötzlich auftretende neurologische Ausfälle wie:

Lähmungen einer Körperseite, einzelner Gliedmaßen oder einer Gesichtshälfte
Gefühlsstörungen, z. B. Taubheitsgefühle, „Ameisenlaufen“ oder Kribbeln
Sprachstörungen, etwa „Wortsalat“ oder völlige Sprachlosigkeit
Sprechstörungen, bei denen Worte undeutlich oder „verwaschen“ klingen
Sehstörungen, wie Sehverlust auf einem Auge, Doppelbilder oder Einschränkungen des Gesichtsfeldes
Kopfschmerzen oder Bewusstseinsstörungen

Die vorgenannten Symptome können vorübergehend oder dauerhaft auftreten.

Multiprofessionelles Team der Stroke Unit

Bei einem Schlaganfall oder auch nur beim Verdacht darauf gilt: Sofort den Notruf 112 wählen!

Bei einem Schlaganfall sterben pro Minute Millionen Nervenzellen ab. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser lassen sich bleibende Schäden verhindern oder zumindest verringern. Wählen Sie umgehend den Notruf 112. Nur durch die frühzeitige Alarmierung des Rettungsdienstes erreichen Betroffene die schnellstmögliche und lebensrettende Behandlung. Ein eigenständiger Transport in die Klinik oder der Umweg über die Hausarztpraxis führt fast immer zu gefährlichem Zeitverlust. Zögern Sie daher nicht – nur so ist eine schnelle und wirksame Versorgung möglich.

Partner im Schlaganfallnetzwerk TEMPiS und Mitglied im Flying Intervention Team (FIT)

Seit über 20 Jahren versorgt das spezialisierte, multiprofessionelle Team der Stroke Unit Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall in höchster Qualität. Die Station ist von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) als „telemedizinisch vernetzte Stroke Unit“ zertifiziert.

Diese Auszeichnung garantiert, dass Diagnostik, Behandlung und organisatorische Abläufe nach klar definierten, praxiserprobten Standards erfolgen – und unsere Patientinnen und Patienten jederzeit von modernster, leitliniengerechter Schlaganfallmedizin profitieren.

Das Klinikum Freising ist Partner im Schlaganfallnetzwerk TEMPiS. Dies ermöglicht, dass Schlaganfallpatienten jederzeit fachärztlich neurologisch untersucht werden können, entweder durch einen Neurologen im Klinikum Freising oder telemedizinisch über eine Videokonferenz durch einen Neurologen des Klinikums München-Harlaching.
Zudem ist das Klinikum Freising an dem Projekt "Flying Intervention Team / FIT" beteiligt. Ist die Entfernung eines akuten Blutgerinnsels aus einem großen hirnversorgenden Gefäß indiziert (Thrombektomie), kann in kurzer Zeit per Hubschrauber ein neuroradiologischer Interventionalist eingeflogen werden.

Die Stroke Unit befindet sich in unmittelbarer Nähe zu allen wichtigen Notfallbereichen des Klinikums, wie z.B. der Notaufnahme oder der Intensivstation.

Einfliegen eines interventionellen Neuroradiologen

Projekt-Mitglieder des "Flying Intervention Team" (FIT) vor dem Klinikum Freising

Zertifikat der Stroke Unit des Klinikums Freising

Die telemedizinisch vernetzte Stroke Unit wurde im Oktober 2024 vom TÜV Rheinland im Auftrag der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft erfolgreich rezertifiziert. Ein Überprüfung der Stroke Unit ist alle drei Jahre vorgeschrieben und sieht die Kontrolle einer Reihe von Strukturmerkmalen (z. B. personelle und apparative Ausstattung) und Leistungszahlen (Fallzahlen, Prozesszeiten, Komplikationsraten) vor, welche mit den Mindestanforderungen der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft abgeglichen werden.

Zertifikat der Stroke Unit des Klinikums Freising

Behandlungsablauf

Ziel der akuten Schlaganfallbehandlung ist es, ein verschlossenes Blutgefäß – wenn möglich und sinnvoll – rasch wieder zu eröffnen, Komplikationen wie z. B. Lungenentzündungen nach Verschlucken zu vermeiden und die auslösende Ursache des Schlaganfalls zu erkennen und zu behandeln.

Auf der Schlaganfallstation arbeiten erfahrene Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte, Logopädinnen, Physio- und Ergotherapeutinnen sowie -therapeuten und die Patientenberatung eng zusammen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

Ablauf der Akutversorgung

Die Behandlung beginnt bereits während des Transports ins Klinikum:

die Computertomographie (CT) wird vorbereitet,
ein Überwachungsbett freigehalten,
und in der Notaufnahme erwartet ein spezialisiertes Team gemeinsam mit der Notärztin / dem Notarzt die Patientin oder den Patienten.

Nach einer Blutuntersuchung und dem CT erfolgt die Aufnahme auf die Stroke Unit. Wenn ein Gefäßverschluss vorliegt, kann – nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko – innerhalb der ersten 4,5 Stunden eine systemische Thrombolyse durchgeführt werden, bei der das Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst wird.