Jubiläumstreffen der Gastroenterologie in Weihenstephan

Mittwoch 15. 2. 15. Feb 2023

 

 

Organisiert von der Leitung der Abteilung Innere Medizin I des Klinikums Freising, Herrn Prof. Dr. Ewert Schulte-Frohlinde, war die renommierte Fortbildungsveranstaltung auch in ihrem Jubiläumsjahr wieder gut besucht. Die überwiegend aus Bayern stammenden Teilnehmer erwarteten auf dem Campus Weihenstephan Fachvorträge, Diskussionsrunden und natürlich viel „Networking" mit Fachkolleginnen und Fachkollegen.

Behandlung von Refluxerkrankungen

Ein Vortragsschwerpunkt waren heuer die sogenannte Refluxerkrankung. Diese entsteht, wenn die Barriere zwischen Speiseröhre und Magen defekt ist. Hierzu stellte Herr Prof. Dr. Thomas Frieling vom Medizinische Klinik II des Helios Klinikums Krefeld, die neue Leitlinie zur Diagnosestellung und Behandlung vor und verdeutlichte, dass ein „Sodbrennen" sehr unterschiedliche Ursachen haben kann und dementsprechend auch die Behandlung ursachenbezogen erfolgen sollte. Ergänzend beschrieb Herr Moritz Schad, Oberarzt an der Medizinische Klinik II der Sozialstiftung Bamberg am Klinikum Bamberg, die verschiedenen diagnostischen Methoden, die zu Abklärung von Erkrankungen der Speiseröhre heutzutage eingesetzt werden. Herr Prof. Dr. Alexander Novotny von der Klinik und Poliklinik für Chirurgie aus dem Klinikum rechts der Isar der TUM erläuterte sehr anschaulich die aktuelle chirurgische Therapie der Refluxerkrankung. Richtig eingesetzt sei diese durchaus erfolgreich und könne so die jahrelange Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (Magensäureblockern) beenden oder verhindern.

Darmerkrankungen, Ultraschall-Untersuchungen, Darmkrebs

Weitere Themen waren aktuelle Therapien bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie z. B. dem Morbus Crohn, die Herr Dr. Matthias Treiber von der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II vom Klinikum rechts der Isar der TUM diskutierte. Hierbei würden aus seiner Praxiserfahrung zunehmend sogenannte Biologika und Immunmodulatoren erfolgreich eingesetzt, die über Beeinflussung des Immunsystems antientzündlich wirken.

 Des Weiteren wies die Ultraschall-Spezialistin, Frau Prof. Dr. Deike Strobel aus dem Universitätsklinikum Erlangen, in ihrem Vortrag auf sogenannte Alarmzeichen bei der Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums hin, die den behandelnden Ärzten raschen Handlungsbedarf signalisieren. Und zum Abschluss der erfolgreichen Veranstaltung referierte Herr Prof. Dr. Ewert Schulte-Frohlinde über die wichtige Rolle der Darmspiegelung bei der Darmkrebsvorsorge auch im Lichte aktueller Daten.

Vorn v.l. Prof. Dr. Thomas Frieling, Prof. Dr. Deike Strobel, Prof. Dr. Ewert Schulte-Frohlinde. Hinten v.l. Prof. Dr. Alexander Novotny, Moritz Schad und Dr. Matthias Treiber. Foto:privat